Zum Hintergrund:
Inge Hannemann: Auszüge aus taz.de von Gina Bucher
Sie ist zurzeit freigestellte
Mitarbeiterin im Job-Center Altona. Hier betreute sie seit 2006 „schwer
vermittelbare“ Jugendliche, davor arbeitete sie in einem
baden-württembergischen Jobcenter, noch früher als Speditionskauffrau, Dozentin
in der Erwachsenenbildung und Fachjournalistin. Freigestellt ist sie, seit im
April ihre Kritik am System Hartz IV allzu laut wurde. Weil sie zum Beispiel
behauptet, dass die 1-Euro-Jobs Ausbeuterjobs sind“, konkretisiert Inge
Hannemann. Kritik, die sie nie verheimlichte, die sie aber auch nicht
zurücknehmen wollte, als sie vom Arbeitgeber dazu aufgefordert wurde.
Im April 2011 fing die Arbeitsvermittlerin
an, nach Feierabend harmlose Beiträge über Hartz IV und Arbeitsrecht, aber auch
über persönliche Vorlieben zu schreiben. Ein Jahr später startete sie
„altonabloggt“, ein offen kritisches Blog zu Hartz IV und den Missständen in
den Jobcentern – natürlich steht im Impressum deutlich ihr Name.
Im Februar 2013 veröffentlichte sie
dort einen Brandbrief an die Bundesagentur für Arbeit, indem sie die
Besonderheit ihrer Position als interne Kritikerin nutzte, um entschieden auf
ein Ende der Sanktionspraxis von Hartz IV hinzuwirken. Ihr Ziel ist die
Wiedereinrichtung eines nicht antastbaren Existenzminimums und die Rückkehr zu
einer Arbeitsvermittlung auf Augenhöhe. Ihr Engagement ist die logische
Fortführung ihres bisherigen Lebens: „Ich bin keine Märtyrerin, ich bin einfach
damit aufgewachsen, dass wir Demokratie und einen Rechtsstaat haben, wofür es sich
zu kämpfen lohnt.“
Cornelia Kerth:
Ihr Motto: "Jedes Volk, jeder einzelne
hat ein Recht auf die Güter der Welt!"
hat ein Recht auf die Güter der Welt!"
Flugblatt
der Weißen Rose, Januar 1943
Von Beruf ist sie ist Sozialwissenschaftlerin
und Lehrerin. Außerdem Bundesvorsitzende der VVN/BdA (Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes-Bunds der Antifaschisten).
2005 gehörte sie zu den GründerInnen
der WASG in Hamburg.
In der Schüler- und Studentenbewegung
und in der Mobilisierung gegen den Krieg in Vietnam Ende der 1960er Jahre wurde
sie politisch aktiv. Seitdem hat sie sich mit den Grundlagen einer ungerechten
Weltwirtschaftsordnung beschäftigt, die weltweit immer mehr Menschen ins Elend
stürzt. Um dies zu ändern wurde sie zunächst Mitglied der SPD. Die rot-grüne
Kriegspolitik gegen Jugoslawien war der letzte Grund für ihren Austritt.
Als die neoliberale Politik auch
sozialdemokratischer Regierungen europaweit zum Erstarken neofaschistischer und
rechtspopulistischer Kräfte geführt hatte, wurde deutlich, wie notwendig es
ist, den Interessen der arbeitenden und arbeitslosen Menschen wieder Gehör zu verschaffen.
Deshalb wurde sie 2005 Mitglied der WASG und dann der LINKEN.
Durch ihre Arbeit im Bildungs- und
Sozialbereich hat sie die Veränderungen durch die Hartz-Gesetze und ihre
katastrophale Wirkung für alle Betroffenen hautnah erlebt. Zurzeit arbeitet sie
in der Beratungsstelle des Landesvereins der Sinti.
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