Solidarität mit den Frauen in Rojava . Stoppt den Krieg!
Der von der Terrormiliz IS
(Islamischer Staat) in Syrien und dem Irak erfolgte Genozid an den alten
Völkern und Religionen des Mittleren Ostens ist auch ein Genozid an Frauen.
Wir sind erschüttert von dem Ausmaß
an Hass und Verachtung gegen Frauen und auf welch bestialische und
systematische Weise ihre physische und seelische Vernichtung herbeigeführt
wird. Sie werden verschleppt, vergewaltigt, verkauft, ermordet. Es ist ein
Genozid, dem gegenüber wir nicht schweigen wollen, dem wir uns als Frauen
entgegenstellen.
Wir verurteilen den vom IS
begangenen Genozid an Frauen in Syrien und Irak sowie alle patriarchalen
Strukturen und Denkmuster, die dies möglich machen. Es benötigt breite
Solidarität im Kampf gegen Patriarchat und gegen Gewalt und Unterdrückung von
Frauen – unabhängig von kultureller und religiöser Identität.
Mit dem Angriff auf Kobane sollen
auch demokratische und für Frauen emanzipatorische Strukturen vernichtet
werden. Das Terrorregime IS wäre nie so hochgekommen, wäre nicht die Region von
der westlichen Welt, auch von Deutschland, vor allem aber durch die USA,
systematisch destabilisiert worden. Der IS ist von den Verbündeten dieser Mächte,
wie u.a. der Türkei, Saudi-Arabien und Katar, finanziert worden.
Auch wenn es den Frauen gelungen
ist, vor dem IS-Terror zu fliehen, so ist die Situation so ist die Situation
von den Geflohenen in den angrenzenden
Ländern prekär. Aufgrund der Notlage, in der sie leben, werden Frauen und
Mädchen zur Heirat, bzw. Prostitution verkauft. Flüchtlinge sind „billig“, das
heißt, auch dem Frauenhandel schutzlos ausgesetzt.
In Kriegszeiten sind Frauen stärker
betroffen, da unterschiedliche Formen sexueller Gewalt immer eine Kriegswaffe
darstellen. Jedoch erschüttert uns das brutale Ausmaß der Gewalt gegen Frauen
in Syrien und im Irak und wir finden es umso wichtiger, unser Möglichstes zu
tun, um diesen Krieg oder zumindest die deutsche Kriegsunterstützung von hier
aus zu stoppen.
Den Frauen hilft es nicht, wenn
Waffen und fremde Soldaten in die Region geschickt werden. Wir sind dagegen,
dass Deutschland Waffen liefert, und fordern eine Aufhebung des PKK-Verbots.
Wir setzen uns ein für humanitäre
Hilfe vor Ort und die Unterstützung der Frauen im Irak und Syrien sowie für die
Unterstützung von Frauenorganisationen und –projekten und der bereits laufenden
Demokratisierungsprozessen im Irak und in Syrien!
Wir fordern:
·
humanitäre Hilfe und Unterstützung der Menschen und
insbesondere der Frauen im Irak und in Syrien;
·
Unterstützung von dort organisierten Frauen und
deren Strukturen und Arbeit;
·
Unterstützung von vorhandenen Ansätzen vor Ort,
die basisdemokratische Strukturen aufbauen;
·
Die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingsfrauen
in Wohnungen an Stelle von Heimen, um Schutz vor weiteren Angriffen hier zu
bieten und auch die Gefahr der erneuten Traumatisierung zu verringern;
·
Eine starke und kämpferische Zusammenarbeit von
Frauenprojekten hier in der Bundesrepublik, um Krieg und patriarchale
Gewaltstrukturen im Irak und Syrien, aber auch hier wirksam bekämpfen zu
können;
·
Aufklärungsarbeit und Unterstützung im Kampf
gegen frauenfeindliche Weltbilder, die Grundlage sind für Praktiken wie
weibliche Genitalverstümmelung, Brautgeld, Zwangsverheiratungen und
Frauenhandel auch hier in der Bundesrepublik.
STOPPT DEN KRIEG GEGEN FRAUEN!
STOPPT DEN GENOZID AN IHNEN!
Hamburg, 17. Oktober 2014
[1] Der Text
stützt sich auf eine Dokumentation der
Frauenbegegnungsstätte UTAMARA, siehe http://www.utamara.org
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