Aus gegebenem Anlass möchten wir wie folgt zu den Ereignissen der letzten Tagen Stellung nehmen:
Das
Vorrücken der IS-Banden auf Kobane und den türkischen Staatsterror in
Nordkurdistan verfolgen wir mit großer
Bestürzung. Wir rufen alle in Hamburg und der gesamten Bundesrepublik
lebenden Kurdinnen und Kurden dazu auf, ihren Protest auf einer
friedlichen und demokratischen Ebene zum Ausdruck zu bringen. Gewalt als
Mittel der politischen Auseinandersetzung lehnen
wir ab.
Am
06.10.2014 versammelte sich gegen 19.Uhr eine größere Gruppe von
IS-Anhängern vor dem Gebäude am Steindamm 62,
in dem sich unsere Vereinsräume befinden, und skandierte Parolen wie
„Allahu Ekber“, „Kobane bleibt islamisch“ und „Tod der PKK“. Diese Horde
begab sich kurze Zeit später in eine Moschee in der Nähe. Daraufhin
sammelten sich immer mehr Kurdinnen und Kurden
aus Solidarität vor unseren Vereinsräumen. Die Polizei war zu diesem
Zeitpunkt mit mehreren Dutzend Kräften vor Ort. Gegen 22.30 Uhr griff
eine Gruppe von ca. 50 Männern, die teilweise maskiert waren, die
anwesenden KurdenInnen (ca. 300 Menschen) mit Eisenstangen,
Messern und Macheten an. Dabei kam es zu mindestens 14 Verletzten.
Die kurdischen Menschen sowie die Polizei waren von der Gewalt der IS-Anhänger überrascht. Die Polizei war in keiner
Weise auf eine solche Situation vorbereitet.
Wir verurteilen diese Angriffe auf schärfste.
Die Hamburger Polizei fordern wir auf, kurdische Einrichtungen sowie die hier lebenden Kurden und Kurdinnen vor
islamistischen und nationalistischen Gewalttätern wirkungsvoll zu schützen.
Wir
respektieren Menschen, die eine andere politische Meinung, Herkunft
oder Religion haben, und betrachten Vielfalt
als Reichtum. Anders als in vielen Medien dargestellt, handelt es sich
bei den Vorfällen der letzten Tage nicht um einen „Konflikt zwischen
kurdischen und muslimischen Gruppen“. Wir fordern die Verantwortlichen
auf, von solchen gefährlichen Verharmlosungen
Abstand zu nehmen.
Wir werden unseren Protest gegen den Krieg des IS und seiner Verbündeten wie der Türkei in Kurdistan auch weiterhin
mit friedlichen und demokratischen Mitteln zum Ausdruck bringen.
Wir
fordern ein Ende der Angriffe auf Kobane und andere kurdische Städte.
Das Embargo gegen die kurdischen Kantone
in Syrien muss sofort aufgehoben werden. Die internationalen Kräfte
dürfen die kurdische Bevölkerung angesichts des Terrors des IS und der
Türkei nicht allen lassen.
Für Rückfragen können Sie sich an Yavuz Fersoglu unter folgender Telefonnummer wenden:
0176 811 81 421
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