Bauis kämpfen für Straßensozialarbeiter – BV fordert neue Stelle vom Senat
Altona / Ottensen. Etwa 80 Altonaer “Bauis”, Punks von den Bauwagenplätzen aus der Gaußstraße, Rondenbarg oder der Brammerfläche versammelten sich vor Sitzungsbeginn der Bezirksversammlung am Rathaus. Hintergrund: Kürzungsgerüchte machen mitten im Wahlkampf die Runde. Ein betreuender Straßensozialarbeiter geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Ob seine Stelle neu organisiert wird, ist derzeit unklar.“Wir haben noch Zeit”, betonte Bezirksamtsleiterin Liane Melzer, die sich auch einem Gespräch mit den Punks in anderer Runde stellen wolle. Straßensozialarbeiter seinen primär für Jugendliche da und nun würden auch die Punks selbst immer älter. Im Rahmen der Sozialgesetzgebung und auch in den Kompetenzen zwischen Senat und Bezirk sei noch zu vermitteln. Der Antrag sei aber “eine gute Grundlage”, um die “gute Arbeit der Straßensozialarbeiter” fortzusetzen und eine “adäquate sozialpädagogische Begleitung” fortzusetzen.
Robert Jarowoy (LINKE) betonte die Bedeutung der Sozialarbeiterstelle für die Betroffenen unter großem Beifall von den Zuschauerrängen. Seit 25 Jahren gäbe es die Bauwagenplätze in Altona. Seine Fraktion hatte einen entsprechenden gemeinsamen Antrag mit den GRÜNEN eingebracht. Den wollte die SPD zunächst in den Sozialausschuss verweisen, was in einer Abstimmung scheiterte. Oliver Schmidt (SPD) betonte in seiner Rede, dass bei Schaffung einer zusätzlichen Stelle auch organisiert werden müsse, wo dann eine andere eingespart werde. “Pay-as-you-go”, hätte der Bürgermeister schließlich gesagt, entgegnete Gesche Boehlich (GRÜNE). Eine Stelle aus dem Bezirk sei auf Wunsch des Senates bereits im letzten Jahr für die Einrichtung der Jugendberufsagenturen abgewandert. Diese wolle man nun gerne wiederbesetzen, um sie dem vorliegenden Thema zu widmen. Die GRÜNEN stellten sich als Koalitionspartner in der Abstimmung abermals gegen die SPD. Die Politik sei eine “Konsequenz des unsozialen Handelns ihres Senates”, behauptete Stephan Müller (CDU). Der Antrag von LINKE und GRÜNE wurde mit Stimmen der CDU beschlossen. Die Abstimmung erfolgte nach Antrag der Geschäftsordnung namentlich. Fazit: Die Stelle soll dem ASD zugeordnet werden, dieser sei schließlich Schonbereich. Der Jugendhilfeausschuss soll sich damit auseinandersetzen und die Straßensozialarbeit in der Braunschweiger Straße 1 erhalten bleiben. Dafür gab es tosenden Beifall.
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