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Mittwoch, 30. Juli 2014

Bad Nenndorf 2014: Bündnisse wollen Neonazis zum zweiten Mal in Folge die Suppe versalzen


Nachdem ihr Aufmarsch im letzten Jahr verhindert worden war, unternimmt die Neonazi-Szene an diesem Wochenende einen neuen Anlauf, in Bad Nenndorf zu „trauern“. Die Polizei erwartet gut 300 Geschichtsklitterer, die auf zahlreiche Gegenaktionen treffen werden. Der zivilgesellschaftliche Widerstand dürfte deren Frust- und Aggressionspegel erneut nach oben treiben – einen Vorgeschmack lieferte ein mit mehreren Hakenkreuzen beschmiertes jüdisches Mahnmal. (…) Die Schmach des letzten Jahres möchte die extreme Rechte heuer ausmerzen – deshalb wird auf den einschlägigen Internetseiten seit Wochen und Monaten für das kommende Wochenende mobilisiert. Die Polizei erwartet für den nunmehr zehnten „Trauermarsch“, der mittlerweile unter dem Motto „Marsch der Ehre“ läuft, wieder 300 Neonazis. Damit sollten die Teilnehmerzahlen zum wiederholten Male in Folge weit unter ihrem Höchststand bleiben. 2009 machten sich ca. 1.000 „Trauermarschierer“ in die knapp über 10.000 Einwohner zählende Stadt westlich von Hannover auf. Als „Zugpferde“ dienen den Veranstaltern die Berliner Vorsitzende der NPD-Suborganisation „Ring Nationaler Frauen“ (RNF), Maria Fank, die bei den rassistischen Anti-Asyl-Protesten in der Hauptstadt oft an vorderster Front marschierte, und der verhinderte Europawahl-Spitzenkandidat der Neonazi-Splitterpartei Die Rechte, Sven Skoda. Der kürzlich aus der Untersuchungshaft entlassende Neonazi, der derzeit in Koblenz wegen des Tatvorwurfs der „Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“ vor Gericht steht, sprach seinerzeit bereits bei der Premiere des „Trauermarsches“ 2006. Außerdem steht mit Peter Rushton einer der bekanntesten britischen Holocaust-Leugner auf der Rednerliste. (…) Die Initiative „Kein Naziaufmarsch in Bad Nenndorf“ ruft dazu auf, die Revisionisten zu blockieren.

via endstation rechts: Bad Nenndorf 2014: Bündnisse wollen Neonazis zum zweiten Mal in Folge die Suppe versalzen


Aufruf – Naziaufmarsch? Läuft nicht. Das Nenndorfer Wincklerbad soll den Neonazis auch 2014 wieder als Symbol ihres geschichtsverdrehenden Opfermythos dienen. Dort hatten die Alliierten ein Internierungslager eingerichtet. Bereits seit 2006 inszenieren Neonazis in Bad Nenndorf einen sogenannten “Trauermarsch”. Indem die Neonazis historische Zusammenhänge und Tatsachen leugnen oder aus dem Kontext reißen und deutsche Täter_innen zu Opfern erklären, relativieren sie den Nationalsozialismus. In ihren Redebeiträgen verbreiten sie nationalistische und völkische Hetze. Diese findet nicht nur verbal statt, sondern stellt eine reelle Gefahr für viele Menschen dar, die nicht in das menschenfeindliche Weltbild der Neonazis und ihrer Unterstützer_innen passen. Nach den erfolgreichen Blockadeaktionen werden wir dem Naziaufmarsch dieses Jahr ein Ende setzen. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass Massenblockaden auch in Bad Nenndorf möglich sind und den Naziaufmarsch effektiv verhindern können. Erstmals haben hunderte Menschen die Aufmarschstrecke der Nazis blockiert und die symbolträchtige Abschlusskundgebung der Neonazis verhindert – das war großartig! Wir werden an den Erfolg der letzten Jahre anknüpfen und mit Menschen aus verschiedenen Städten und Dörfern den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf blockieren. Von unseren Aktionen des Zivilen Ungehorsams wird dabei keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die das Ziel teilen, den Aufmarsch zu verhindern.

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