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Verurteilter der Himmelfahrtskrawalle - Kandidat der AfD Magdeburg
Verfasst von: Md. Verfasst am: 17.05.2014 - 18:18. Geschehen am: Samstag, 17. Mai 2014.
Am 12. Mai vor 20 Jahren ereigneten sich die sogenannten Himmelfahrtskrawalle, welche sich durch die Magdeburger Innenstadt zogen. Die Medien schrieben, dies wären die schlimmsten fremdenfeindlichen Übergriffe seit den Pogromen von Rostock-Lichtenhagen gewesen. Die stundenlange und brutale Hetzjagd von Neonazis auf Migranten wurde mit "Sieg Heil"-Rufen untermauert. Jörg Alsleben, Verurteilter von damals ist heute AfD-Kandidat für den Magdeburger Stadtrat.
Die Polizei machte die Verfolgten zu Tätern und fand den Grund der Ausschreitungen in „Sonne und Alkohol“. Zusätzlich fiel der Leitung der Polizei scheinbar der eigene Rassismus auf die Füße, denn die Verfolgten hätten nicht sofort, `wie man es hätte erwarten können`, die Flucht ergriffen. Magdeburgs damaliger Oberbürgermeister Polte betonte, man solle diese Vorfälle `nicht überbewerten`, denn es wäre nur eine `bessere Wirtshausschlägerei` (Ordnungsamtleiter Thomaser) gewesen. Jörg Alsleben wurde wegen Tatbeteiligung an den blutigen Krawallen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nun, 20 Jahre danach, tritt Jörg Alsleben als Kandidat im Namen der Partei "Alternative für Deutschland" für die Magdeburger Stadtratswahlen an. Er benötigte nach seinen menschenverachtenden Taten am sogennanten Herrentag 1994 ein neues Image und ist seit 2003 Mitgründer & Lizenzinhaber der Marke `Virgin Guards Magdeburg` (Football-Mannschaft). Die alten Geschichten schienen vergessen und so trat er als Sportbegeisterter mit der Trikotnummer 88 erneut in die Magdeburger Öffentlichkeit. Kontakte zur Neonaziszene wurden bei der Deutschlandtour der NPD 2012 offensichtlich, Alsleben hatte ein längeres Treffen mit JN-Bundeschef Andy Knape (ebenso Anmelder des jährlichen Trauermarsches). Als AntifaschistInnen das dokumentieren wollten, reagierte Alsleben unmissverständlich verärgert, da er heutzutage um ein besseres Image bemüht ist. Seine Begeisterung für amerikanische Ballsportarten wurden schon vielen Menschen zum Verhängnis. Alsleben fühlte sich letztes Jahr vor der Bar "Heaven" am Hasselbachplatz scheinbar so provoziert, dass er die Gäste und das Personal der Bar mit einem Baseballschläger malträtierte.
Dafür stand er letztlich wieder einmal vor Gericht. Aktuell bringt er Plakate wie "Einwanderung braucht klare Regeln" an, welche seiner rassistischen Haltung einen salonfähigen Anstrich geben. Seine Verbundenheit zu Parteiführer Bernd Lucke und den Inhalten des AfD-Wahlkampfes drückte sich während einer AfD-Veranstaltung in Magdeburg durch körperliche Nähe in Form von Personenschutz aus. Nachdem öffentlich wurde, dass AfD-Anhänger nachts die Wahlplakate aktiv mit Messern und Baseballschlägern verteidigen, bekam das tolerante und demokratienahe Bild der Magdeburger AfD mehr und mehr Risse. Dass sich an seiner ideologischen Einstellung seit 20 Jahren nichts verändert hat wurde offensichtlich, als Antifaschisten Alsleben aufforderten, die Plakate wieder zu entfernen und er dies mit einem lauten "Sieg Heil"-Ruf beantwortete. Es ist nicht zu leugnen, dass nicht wenige Teile der Magdeburger Kandidatenliste der "Alternative für Deutschland" aus Neonazis besteht beziehungsweise enge Verbindungen zu rechten Kreisen bestehen und gepflegt werden.
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