Leider ziehen Sie daraus die in unseren Augen falschen Schlüsse:
Das Beste für die Senioren und Seniorinnen und deren gesundheitliches
Wohlbefinden wäre, wenn sie einfach bleiben können, wo sie sind. Wir möchten,
dass das Pflegeheim im Holstenkamp erhalten bleibt!
Wir fordern hier nichts unmögliches, sondern wir verlangen, dass Verträge
eingehalten werden zum Wohle der SeniorInnen.
Wir fordern Sie auf, darzulegen, aus welchen Gründen die Gesundheitsbehörde
der Schließung zugestimmt hat und aus welchen Gründen sie Teile des
Privatisierungsvertrags ausgesetzt hat.
Gestern konnten wir in einer Mitteilung von p&w lesen, dass die
angegebene Bettenzahl von 214 auf 167 runterkorrigiert wurde! Es wurde auch
bestätigt, dass das Unternehmen in der Wirtschaftlichkeit beständig Fortschritte
gemacht hat.
Allerdings wird die Zahl der belegten Betten nicht mehr mit 149 angegeben,
wie noch am 20.Feb., sondern mit 141.
Das bestätigt unsere Befürchtung: Während Sie und alle Fraktionen erklären,
alles soll in Ruhe von statten gehen mit aller erforderlichen Zeit, werden
bereits im Hintergrund durch schnelles Handeln, wieder auf dem Rücken und zum
Nachteil der SeniorInnen, Fakten geschaffen: Die BewohnerInnen werden bereits
verlegt. Bis die Politik alles geklärt hat, wird das Heim tatsächlich halb leer
stehen.
Wir fordern Sie deshalb dringend auf:
Überprüfen Sie die Gründe, die zur Aufhebung der entsprechenden Passagen
des Privatisierungsvertrages führten und legen diese offen dar.
Sollten diese Gründe nicht ausreichen, muss die Genehmigung, das Heim zu
schließen, umgehend aufgehoben werden.
Bis zur Klärung der Sachlage muss p&w sämtliche Schritte zur Schließung
des Heims einstellen. D.h., die BewohnerInnen und deren Angehörigen werden
umgehend darüber informiert, dass der Vorgang überprüft wird und erst dann, wenn
alles geklärt ist, erst dann wird in Ruhe besprochen (gemeinsam!), was weiterhin
geschieht. Bis dahin soll kein weiter Bewohner das Heim verlassen müssen und die
Gespräche zur Verlegung durch p&w eingestellt werden.
Wir möchten wissen, wo die 1.700 leeren Betten in Hamburg sind und wie
teuer diese Plätze sind. Gestern lasen wir in einer Erklärung von p&w, dass
die Unterbringung eines dementen Patienten bis zu 600 Euro monatlich mehr
kostet.
Und wir möchten wissen, welche Heime mit wie viel Plätzen im Umkreis von 3
km zur Verfügung stehen. (Und welche der Heime im Umkreis auch für künftige
HeimbewohnerInnen bezahlbar sind!)
Uns geht es nicht nur um die BewohnerInnen im Pflegeheim Lutherpark, uns
geht es auch um die künftige Versorgung unseres Stadtteils mit bezahlbaren
Pflegeplätzen. Alte Menschen müssen in Stadtteilnähe untergebracht werden. Das
ist für deren Wohlbefinden und deren Gesundheit sehr wichtig.
Genau deshalb wurden doch wahrscheinlich die Privatisierungsverträge mit
der Zweckbindung auf 20 Jahre ausgehandelt!
Uns stellt sich die Lage derzeit so dar, dass das Interesse der Stadt,
Flüchtlinge unterzubringen auf das Interesse von p&w traf, aus
wirtschaftlichen Gründen zu schließen und man dann hinter den Kulissen sich
arrangierte auf Kosten von 150 alten Menschen. Diese Vorgehensweise ist
unerträglich und in jeder Hinsicht inakzeptabel!
Und, wie wir aus vielen Gesprächen sehr wohl wissen, stehen die Behörden
unter einem großen zeitlichen Druck, Flüchtlingsunterkünfte in ausreichender
Zahl bereit zu stellen. Das darf aber unter keinen Umständen zu derart
absonderlichen Lösungen führen. So schlimm kann die Situation der
Flüchtlingsunterbringung nicht sein, dass sie diese Vorgehensweise rechtfertigen
könnte.
Mit freundlichen Grüßen aus Bahrenfeld
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